Erholung im Wald


Wald Wald bedeutet für viele Menschen Erholung und Abschalten im Alltag. Es gibt kaum etwas, das mehr entspannt als ein Spaziergang, eine Wanderung oder eine Radtour durch das satte Grün. Im Sommer bietet der Wald Schatten, im Winter lässt er die Sonnenstrahlen durch, die wir dann so dringend brauchen. Die Bäume bremsen den Wind und gleichen das Klima aus.

Leider wird das Vergnügen getrübt durch die starke Vermehrung von Zecken, die sich zu gerne an unseren Beinen festhalten. Dagegen helfen am besten geschlossene Kleidung und Mittel zum Einreiben. Trotz Vor- sichtsmaßnahmen sollte man sich nach jedem Waldspaziergang gründlich nach Zecken absuchen.


Wälder heute


Der ursprüngliche, echte Wald hat nichts oder nicht mehr viel mit dem zu tun, was wir heute unter einem Wald ver- stehen. Beinahe alle Wälder in Europa sind angepflanzt. Bevor der Mensch sich immer mehr in die Natur einmischte, bestand Mitteleuropa fast ausschließlich aus Buchenwäldern. Heute ist Deutschland noch etwa zu einem Drittel von Wald bedeckt, vom echten Urwald sind jedoch nur noch geringe Reste übrig.

Fichtenwald Selbst Nationalparks und Bannwälder werben mit dem Motto, ein "Urwald von morgen" zu werden. Es wird noch lange dauern, bis echte Urwälder daraus werden. Jedoch zeigt sich hier noch eine Artenvielfalt, die vielerorts immer mehr zurückgeht.

Wälder in Deutschland bestehen heute aus Kiefern- oder Fichten-Mono- kulturen (Bild links) oder auch aus Misch- oder Laubwäldern. Die meisten von ihnen dienen der Forstwirtschaft und die Bäume in diesen Wälder haben kaum eine Chance alt zu werden. Von Natur aus werden viele heimische Baumarten Hunderte von Jahren alt und haben gerade im hohen Alter eine große ökologische Bedeutung, da sie wichtige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere bieten.

Klimaschutz und CO2 sind Schlagwörter unserer Zeit. Dabei sind Wälder weltweit besonders bedeutend beim Abbau von CO2, das gilt für die tropischen Regenwälder ebenso wie für unsere heimischen Wälder. Gerade deshalb sollten wir bei dem Wort Klimaschutz zuerst an den Schutz ursprünglicher Waldflächen auf der ganzen Welt denken.


Der Wald im Frühling


Leberblümchen Der Winter ist vorbei, es gibt noch hier und da die letzten Nachtfröste und der Frühling zeigt sich immer mehr. Solange die Bäume ihre Blätter noch nicht wieder vollständig ausgetrieben haben, bekommen die kleinen Pflan- zen am Boden genügend Sonne für ihre Blüten.

Ab Februar/März gehören z. B. Huflattich und der seltene Seidelbast zu den ersten Blühern, die auch in unserem Gebiet bereits von frühen Insek- ten bestäubt werden. Später erscheinen dann Scharbockskraut, Waldveil- chen, Buschwindröschen, Sauerklee, Bärlauch und Leberblümchen, um nur einige Frühjahrsblüher zu nennen. Leberblümchen (Bild rechts) sind sehr selten geworden und stehen unter Naturschutz. Sie dürfen weder ge- sammelt noch ausgegraben werden.


Tiere im Wald


Etwa 7.000 Tierarten leben im Wald. Am bekanntesten sind Säugetiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Dachse und Marder. Oder auch die Vogelarten wie z. B. Spechte, Eulen, Eichelhäher und viele mehr. (Bild unten links: Buchfink)

In größeren Waldbereichen siedeln sich wieder Wildkatzen und Luchse an. Waldfledermäuse sind auf Wälder mit genü-
gend alten Bäumen angewiesen, die es nur noch selten gibt. Haselmäuse stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und sind daher besonders geschützt. Auch ihre Lebensräume sind selten geworden.

Buchfink Die meisten Tierarten im Wald jedoch sind die Insekten. Zu ihnen gehört das "Insekt des Jahres 2012": der Hirschkäfer. Der größte der europäischen Käfer gilt als stark gefährdet. Die Larven leben vor allem im Moderholz alter Eichen, die es nur noch selten gibt. Die erwachsenen Käfer ernähren sich von Baumsäften.

Es gibt auch Schmetterlingsarten, die an den Wald gebunden sind. Zu ihnen gehören die Großen und Kleinen Schillerfalter, deren Männchen leuchtend blau schillern. Die Großen Schillerfalter benötigen Wälder mit Weiden, von deren Blättern sich die Raupen ernähren. Die Raupen der Kleinen Schillerfalter leben außerdem auch von Pappelarten.

Der Wald ist einer der wertvollsten Lebensräume der Erde und je ursprüng-
licher er ist, desto wertvoller wird er. Für Tiere und Pflanzen ebenso wie für uns.