Gebänderte Prachtlibelle
Gebänderte Prachtlibelle

Großer Blaupfeil
Großer Blaupfeil

leere Larvenhülle
Leere Larvenhülle

Blaugrüne Mosaikjungfer
Blaugrüne Mosaikjungfer



Libellen - die großartigen Flugkünstler


In Deutschland gibt es etwa 80 Libellenarten. Die Ordnung der Libellen (Odonata) wird unterteilt in die Unterordnungen Anisoptera (Großlibellen), Zygoptera (Klein-
libellen) und Anisozygoptera (Urlibellen). Urlibellen sind jedoch bei uns nicht vertreten.

Libellen zeigen außergewöhnliche Flugkünste, da sie ihre beiden Flügelpaare unab-
hängig voneinander bewegen können. Sie können abrupt die Richtung wechseln, plötzlich abbremsen, in der Luft stehen bleiben und sogar kurzzeitig rückwärts fliegen. Aufgrund ihres relativ langsamen Flügelschlages von etwa 30 Schlägen pro Sekunde können wir Menschen ihren Flügelschlag nicht hören.

Auffallend sind ihre großen Facettenaugen, die je nach Art aus bis zu 30.000 Einzelaugen bestehen können. Libellen haben als Räuber kräftige Mundwerkzeuge, insbesondere die Mandibeln, mit denen sie ihre Beute zerbeißen. Die Mandibeln werden von der auffälligen Oberlippe verdeckt.

Die Libelle fängt ihre Beute, indem sie aus ihren sechs Beinen zusammen mit ihrer kräftigen Brust einen Fangkorb bildet. Die Beine sind außerdem bedornt, um eine Flucht der Beutetiere, meist Insekten, zu verhindern.

Der lange Hinterleib hat sehr viele Funktionen. Er enthält verschiedene Organe, unter anderem die Geschlechtsorgane und den Eiablageapparat, den Ovipositor. Außerdem dient der Hinterleib zur Stabilisierung bei den Flügen. Entgegen weit verbreiteter Befürchtungen können Libellen übrigens nicht stechen. Sie sind für uns Menschen völlig ungefährlich.

Libellen legen ihre Eier auf Pflanzen oder ins Pflanzengewebe am Wasser, unter Wasser oder in Wassernähe ab. Dies ist von Art zu Art unterschiedlich. Einige Arten legen ihre Eier im Flug ab.

Aus dem Ei schlüpft zunächst die Prolarve, die sich dann zur Larve häutet. Danach leben Larven einige Zeit als Räuber unter Wasser. Ihre Entwicklung kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern, in dieser Zeit häutet sie sich etwa 10-15 Mal. Ist ihre Larvenzeit zu Ende, verlassen sie das Wasser und klammern sich, meistens an Stängeln oder Halmen oder manchmal auch Steinen, fest, um ihre Larvenhaut (Exuvie) zu verlassen.